DEUTSCH allgemein



Sehr geehrter Leser,

hier finden Sie sämtliche Texte in deutscher Sprache. Für alle Dateien, Fotos, Pläne usw. gelten diese nur einmal für alle drei Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch) und werden Sie unter den ensprechenden Kapiteln finden. Hätte ich diese Kategorien auch noch separat in allen drei Sprachen einfügen müssen, wäre das ein immenser Arbeits- und Platzaufwand. Danke für Ihr Verständnis !

STEINZEIT – ZEITSTEINE
Horizont- und Schattenwurf-Astronomie auf Schalensteinen – Kriterien und Varianten

In dieser Forschungs-Kategorie berühren wir vor allem diese Bereiche:

-          Geologie
-          Megalithik
-          Astronomie
-          Flur- und Objektnamen (Namen von Steinen)
-          Frühgeschichte
-          Mythologie / Märchen

Vor allem aber geht es um das Zusammenspiel zwischen Megalithen (v.a. von Schalensteinen) und Frühformen von Astronomie und damit der Zeitmessung. (Obwohl der Ausdruck „Kalender“ erst seit den Römern mit dem Wort „calende“ (Ausrufen der Stichtage für Abgaben usw.) besteht, benutze ich das Wort, weil mir kein besseres einfällt für die Unterteilung des Jahres usw.!)  Beide Begriffe (Schalensteine und eine längst in Vergessenheit geratene Form von Astronomie und Zeitmessung, wie primitiv sie auch noch war), sollen hier beschrieben werden.
 

Wie kann man diese Homepage nutzen?

AKTUELL
Ich möchte die Leser über den Stand meiner Homepage informieren, ankündigen, was folgt. Vielleicht auch auf wichtige Ereignisse (Vorträge, Exkursionen usw.) aufmerksam machen.

INHALT

Eine Übersicht über die einzelnen Kapitel der einzelnen Seiten.


DEUTSCH allgemein
Hier sind Texte über SCHALENSTEINE und über ASTRONOMIE

DEUTSCH Analysen
Eigenschaften und Verwandtschaften der Objekte.

DATEN
Hier finden sie – geordnet nach Land und Postleitzahl (plus zwei Zahlen für das Objekt) - die Schalensteine. Das mag ungewöhnlich erscheinen, hat aber einen grossen Vorteil: Wenn man die Objekte alphabetisch nach Orten sortierte, kämen z.B. Steine im schweizerischen Zürich direkt hinter jene im schweizerischen Zug, also einer ganz andern Gegend.. Mit der Auflistung nach PLZ kommen in der Regel auch jene Steine, die in der Natur benachbart sind, in der Liste untereinander zu stehen. Ausnahmen sind selten: etwa die PLZ-Grenze im Schweizer Kanton Wallis, das Oberwallis hat 39.. er PLZs und das untere Wallis hat solche beginnend mit 18… Auch Angaben über Länge / Breite / Höhe und über das geologische Material eines Steins (Granit, Gneis, Sandstein, Schiefer usw.) kommen vor. Das wichtigste für Sie, die Leser, um einen Stein zu finden, sind sicher die Koordinatenangaben. Da viele Länder eigene Koordinaten-systeme haben, die für uns teils ungewohnt sind oder so suchen wir z.B. vergebens das französische Lambert-Systeme - es hat mehrere Versionen davon -, in einem  GPS-Gerät, daher habe ich mich dafür entschieden, ausnahmslos das normale geographische System anzuwenden und zwar im Modus Grade / Minuten / Sekunden, wobei N den Breitengrad meint und O (oder W) den Längengrad. Es gibt aber Umrechungs-programme für einige Systeme und ich komme noch darauf zurück.

Fast alle Objekte habe ich selber be- und untersucht. Wo ich keine Literaturangaben machen konnte, ist es darum, weil es keine Literatur gibt, d.h. ich habe den betreffenden Stein selber gefunden. Wenn jemand den Stein entdeckt hat, vermerke ich das mit dessen Namen. Ich werde Ihnen später erklären, wie auch Sie als Laienforscher selber Schälchen- steine entdecken (und natürlich untersuchen ) können. (Laienfor-schung, in den USA längst als Citizen Science respektiert, kann wichtige Lücken schliessen, wo die offizielle Forschung – aus verschiedensten Gründen – bislang nicht oder wenig Zugang hatte. Ich distanziere mich aber ausdrücklich von den sogenannten „Schatzgräbern“, die z.B. mit Metallsuchgerä- ten operieren, wobei oft viel Schaden angerichtet wird. Bei den Schälchensteinen arbei te ich meist mit Kreide, die ich hernach mit Bürste und Wasser wieder beseitige. Wir verlassen den Stein so, wie wir ihn angetroffen haben. Es dürfen keine Spuren bleiben, dass auffällt, dass da jemand gearbeitet hat oder seine Feldmahlzeit verzehrte und wir tragen da eine grosse Verantwortung, gerade auch den jungen Generationen gegenüber!

Die Dateien sind das Kernstück dieser Website und alles bezieht sich immer wieder darauf. Somit gibt es keine mehrfachen Bezüge und damit vereinfachen wir das Gan-ze. Wenn also z.B. im Text vorkommt, CH-3098-01 Bern / Gurten, (was übrigens den Stein im Titelbild dieser Homepage meint), sehen Sie nach in der Datei CH-3000, wo alle PLZ der Objekte, die mit PLZ 3… beginnen, aufgelistet sind. Manche Schalensteine liegen in und bei Museen, in Parkanlagen usw. Ich gebe dort den jetzigen Standort an. (Der ursprüngliche Ort kann zwar erwähnt werden, er nützt uns Archaeoastronomen nichts mehr, weil der Stein, ist er einmal nicht mehr „in situ“, d.h.  verdreht oder verschoben worden, „astronomisch tot ist“. In den Dateien finden Sie auch den Hinweis auf Fotos, Schalenpläne und Texte. Die Texte sind unter DEUTSCH zu finden. Umgekehrt sind in den Texten auch wieder die Objekte vermerkt. Dateien und Texte sind somit die einzigen Hin- und Herbezüge, weil wir wissen möchten, bei welchen Analysen ein bestimmtes Objekt überall vorkommt.

FOTOS
Es sind Aussenaufnahmen der Steine, was es u.a. erleichtert, sie in der Natur zu finden, aber auch Nahaufnahmen und Schalenbilder, da wo sie zu den Erklärungen beitragen. Es sind auch einige Bilder unserer vielen Exkursionen darunter.

VIDEOS
Hier können Sie kurze von mir selbst gedrehte Filme sehen, die dann auch unter YOUTUBE erscheinen werden. Das Filmen hatte z.B. einen Sinn, wo es um grosse Schalenflächen oder „kommunizierende“ Schalensteine ging, was mit einer 6 m langen Teleskopstange erfolgte, wie sie bei den Fensterreinigern benutzt wird. Die-sen Aufsichtsfilmen konnte ich zudem einzelne Bilder entnehmen, um z.B. die Gesamtansicht einer grossen Schalenfläche einzusehen.

SCHEMAS - PLÄNE
In der Regel sind es Schalenbilder, also die Verortung der Schalen und Schälchen auf einer mehr oder weniger ebenen Oberfläche, seltener auch Schalen an Seitenflächen. Somit kön- nen am besten die astronomischen Aspekte aufgezeigt werden. Es gibt auch Pläne von Steinsetzungen (Gruppen von Schalensteinen, Menhire, Steinkreise, Steinreihen usw.) und ferner noch Wege-Darstellungen, um dem Wanderer zu helfen, zu wissen, wo ein Parkplatz oder die nächste Bahnstation usw. sind und dann auch die Steine zu finden

BIBLIOGRAPHIE
Hier habe ich alle Bücher, Zeitungsberichte und links zu anderen Homepages aufgelistet. Je- des bekommt eine Nummer, die an der betreffenden Textstelle erscheint, z.B. 155/243, das wäre z.B. ein Buch, das die Nummer 155 trägt und zwar ist die betreffende Textstelle auf der Seite 243. Während es sich eingebürgt hat, pro Kapitel ein Literaturverzeichnis neu zu ge- stalten, habe ich mich damit begnügt, dieses nur ein einziges Mal aufzubauen. Das erspart viel doppelte Arbeit und der Leser muss sich nicht erst vergewissern, in welchem Kapitel er ist, um die dazu gehörige Literatur zu finden! Später kann ich dieses Verzeichnis – wenn es genügend angereichert ist – zusätzlich sortieren nach Autoren und Themen, denn durch das Vorankommen in meiner Arbeit, die ja nicht „aus einem Guss“ entsteht,  kommen notgedrun- gen nicht jene Bücher hintereinander vor, die sich irgendwie gleichen.Ich werde hier auch auf gehörte Vorträge aufmerksam machen (wenn deren Erwähnung Im Text etwas beiträgt), ebenfalls auf Exkursionen und eigene Vorträge und Führungen.

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Wir beginnen mit den beiden Hauptthemen: SCHALENSTEINE und HORIZONTASTRONOMIE:

SCHALENSTEINE
Dieser Begriff muss vorerst geklärt werden. Das immer noch "klassische" Schalensteinbuch von Urs Schwegler hilft da sehr (022): Nicht nur wird der geologische Aspekt behandelt, auch die Wiederentdeckung der Schalensteine ab 19. Jahrhundert, sondern es gibt ein grosses Verzeichnis von Schalensteinen auf dem Gebiet der Schweiz mit Angaben der Koordinaten (Schweizer Gitter). Im weiteren besticht das Buch v.a. durch das wohl erste komplette Literaturverzeichnis zu diesem Thema, mehrere Seiten enthaltend. Man spart sich damit viel Zeit und Energie bei der Quellensuche. Das Wort „Schale“ meint eine „schalenförmige“ Eintiefung. Es sind also Felsblöcke usw. mit solchen Kuhlen. Diese wiederum müssen wir unterscheiden, v.a. wo wir uns für „astronomische“ Schalensteine interessieren. Wir benützen das Ausscheidungsprinzip, nur was noch übrig bleibt, lohnt, es zu untersuchen. Damit vermeiden wir vorweg viele unnütze Arbeit! Ich werde mich nicht damit abgeben, dass in bekannten Büchern geschrieben steht, es gebe (aus verschiedenen Gründen) keine „astronomischen Schalensteine“ oder wir von den etablierten Archäologen als "selbster-nannte Forscher" beschimpft werden, d.h. nur sie die etablierten Archäologen (die ja nichts mit Astronomie zu tun haben, sondern mit Grabungen!),nur sie hätten das Monopol zu forschen (und zu denken!),sondern ich gebe dem Leser das Wissen und die Werkzeuge in die Hand, damit er selbst, als Laienforscher, die Objekte besuchen und entscheiden kann, ob meine Forschung (seit 1982 in grossen Teilen von Europa und anderswo) in die richtige Richtung führt oder „reiner Unsinn“ ist. Es gibt keine „Beweise“ für paleo- astronomische Erkenntnisse. Aber ich kann verweisen auf unzählige untersuchte Schalensteine in den verschie- densten Gebieten und muss mich nicht auf (wenn auch noch so bekannte) Einzel-objekte stützen, um plausible Erklärungen darüber abzugeben. Des weiteren ist es mir ein Anliegen, meine Gedankengänge und Schlüsse offenlegen, um auch andere anzuregen, mitzuforschen! Es gibt folgende Typen von „Schalen“:

a)     natürliche Eintiefungen. Hier müssen wir unterscheiden, ob sich eine solche Eintiefung für ein Ritual (Opfer) geeignet haben konnte. Dazu muss sie eine gewisse minimale Grösse haben. Sind Spuren von Nachbearbeitung ersichtlich? Dann ist es wahrscheinlicher, dass hier Kulte stattfinden. Auch die Namen von Steinen wie „Teufels- oder Hexenstein“ und Flurnamen können den Weg weisen, wo es noch etwas zu entdecken gibt.

b)     Künstliche Eintiefungen. Aussscheiden müssen wir ganz klar rezente Eintiefungen, die nicht prähistorisch sein können. So z.B. Schälchen auf Brüstungen von Kreuzgängen und von Kirchhöfen. Selbst bei prähistorischen und späteren „Schalen“ kommen jene nicht in Frage, die praktischen Zwecken dienten (Handmühlen, Pfostenlöcher, usw.) Eine besondere Kategorie bilden die Fälle, wo die Abdrücke von herausgebrochenen Mühlesteinen, als Kultschalen angesehen werden, oder zumindest Unsicherheit herrscht, ob es Kultsteine oder einfach Mahlsteine sind.

Gerade von den künstlichen Schalen, welche nach obigen Verfahren noch verbleiben, 
müssen diese hernach geprüft werden, ob sie „astronomisch“ untersucht werden können. Ein Objekt, das nicht mehr „in situ“ ist, also verdreht oder gar verschoben wurde (z.B. in und um Museen usw.) ist in der Regel „astronomisch tot“ und die astronomische Analyse ist nur ausnahmsweise möglich.Objekte sind auszuscheiden, wenn sie in einem tiefen Tal oder gar einem Tobel mit ausschliesslich hohen Horizonten liegen. (Solche Steine Objekt können auch abgestürzt sein, Hanglagen). Wir erklären das später beim Thema „Horizonthöhen“.Oft sind die „astronomischen Schalensteine“ nicht allein, sondern in Gruppen zu finden. Die richtige Literatur kann manchmal wichtige Hinweise dazu geben.  
 
HORIZONT-ASTRONOMIE
Sie werden vergeblich diese erste und elementarste Form von Astronomie in Büchern einer Buchhandlung finden! Mir sind nur wenige Werke bekannt, und dann sind sie oft schon wieder vergriffen. Die Gründe für diese Tatsache gehören zu einem andern Thema und möchte ich auf dieser Website nicht erläutern. In BIBLIOGRAPHIE finden Sie Literatur (552, 553, 554) und Internet-Verweis (001). Wenn Sie weitere Literatur kennen, bin ich dafür dankbar und werde das in die Homepage gerne aufnehmen! Vorweg, das Ganze ist viel einfacher, als man gemeinhin denkt. Es genügen im Prinzip zwei Dinge:
-          die Kenntnis der Sonnwendrichtungen für einen bestimmten Breitengrad
-          eine gute Bussole

Mit der Bereitschaft, die Steine erwandern und zu untersuchen und einer normalen Wandertauglichkeit steht Ihnen da nichts mehr im Wege! Gleichzeitig kommen Sie in die Natur und schon das lohnt ja immer eine Wanderung.Sollten Sie sich entschliessen, selber in diese Forschung einzusteigen, ist natürlich weiteres Material zu empfehlen, oft je nach Art der Objekte leicht unterschiedlich. Alles weitere lernen Sie in dieser Website und da geht es um die vielen Varianten, welche abhängen von Steingrösse und –form, Gelände und Horizontlage und auch von den Menschen einer Region  („Regionalität“). Wir werden zuerst den Sonnenlauf behandeln und dann jenen des Mondes.

Mit Horizont-Astronomie ist die Beobachtung von Auf- und Untergängen von Sonne und Mond gemeint. (Auch auf- und untergehende Sterne kämen in diese Kategorie, die ich aber noch nicht erforscht habe. Ein Kollege hat das am Pfitscher Joch getan, wir behandeln das unter Italien / Südtirol). Der Vorgang des Beobachtens ähnelt dem  beim Schiessen bei der Jagd: Es gibt dabei 4 Punkte und für jeden gibt es eine ge-wisse Gesetzmässigkeit. Kennt man das Kriterium einmal, ist es ungleich einfacher, bekannte Schalensteine zu untersuchen oder gar welche zu entdecken. Die 4 Punkte im Gelände sind:

-          Standort und Körperhaltung des Beobachters („Jägers“) im Zusammenhang mit der   Lage der Schalen
-          Kimme und Korn (wie beim Pfeilbogen oder Gewehr), durch Schälchen oder andere Eintiefung, Kante usw. markiert
-          Zielpunkt (Schnittpunkt Horizont mit Auf- oder Untergang von Sonne und Mond)

Wie der Schütze benutzt der Beobachter bevorzugte Stellungen, wo er zuvor die Schälchen so platzierte, dass es ihm entgegen kam. Kimme-Korn beim Schützen werden durch ein Paar Schälchen oder andere Eintiefungen ersetzt. Und das Ziel ist nicht ein Tier, sondern ein Ort, der übers Jahr am Horizont „wandert“. Siehe bei SCHEMAS (04).

Sie finden hier die „Windrosen“ für verschiedene Breitengrade. SCHEMAS (01).Je nördlicher wir sind, desto weiter auseinander liegen die Richtungen der Auf- und Untergänge an den Sonnwenden (Endpunkten). Um die Werte für einen besondern Breitengrad zu fin- den, empfehle ich die Website der US Navy. (L02).Für die Breite von 48°18’ (Dieffenthal im Elsass, an der Rheinebene, Region Séléstat) finden Sie hier auch die Richtungen, siehe SCHEMAS (02). Da die Erde im Laufe der Jahrtausende ihre Achsneigung zwischen etwa 22° und 25° ändert, (gegenwärtig etwa 23,5°), einst 24,5° (betreffend Schalensteine im Neolithicum), gehe ich von 1° Differenz gegenüber heute aus, wo also die Sonnwendpunkte für Sommer nördlicher und für Winter südlicher anzunehmen sind. Die Erfahrung an den Steinen bestätigt diese minime Abweichung.

Der Begriff „Sonnwende“ meint, dass der scheinbare Lauf der Sonne am Horizont bezüglich auf Auf- und Untergänge nur bis zu einem bestimmten Punkt nördlich und dann wieder südlich geht, dort „wendet die Sonne“ (scheinbar). Man kann es mit einer Pendelbewegung vergleichen. In den lateinischen Sprachen gilt der Ausdruck „Solstitium“, von „stare“ (stehen bleiben). Hier wird der andere Aspekt angesprochen: Dass für das Auge die Sonne mehrere Tage am Horizont (scheinbar) „stehen bleibt“ (bezogen auf den Ort von Auf- und Untergang).

Das Wort „Tagundnachtgleiche“ bedeutet, dass wir zweimal im Jahr gleich lang dauernde Tage und Nächte haben, also je 12 Stunden. Die lateinische Wortwahl lautet  Aequinoctium“ und meint das Gleiche, „aequi“ (gleich oder gleich lang), „noc-tium“ (Nacht), weil man im alten Rom die Nachtlängen (statt Tageslängen) mass.

Während der Vorgang der Sonnwenden für das Auge fast 2 Wochen „dauert“, weil die Sonne am Horizont nur sehr minim „wandert“ (Auf-/Untergang), verhält es sich bei den Tagundnachtgleichen umgekehrt. Die Sonne „wandert“ täglich sichtbar und merklich. Anderseits war es einfacher, den Ort der Sonnwenden am Horizont fest-zustellen, wie schon der Name sagt, während für die Tagundnachtgleichen es eine geometrische Funktion brauchte, um die Mitte zwischen den Winter- und Sommer- sonnwenden zu finden. SCHEMAS (0003). Sie werden bemerkt haben in diesem Schema, dass die Aequinoktien nicht genau in Richtung Ost / West (90°/270°) liegen, sondern symmetrisch 1° mehr nach Norden, also 89° (Aufgang) resp. 271° (Untergang). Die gleiche leichte Asymmetrie besteht für die Sommer-Solstitien, die ebenfalls 1° nördlicher gegen der Ostwestrichtung sind, verglichen mit den Winter-Solstitien. Es herrscht vollständige Symmetrie Ost-West (links-rechts) (innerhalb je der Sommer-Solstitien und Winter-Solstitien) aber leichte Asymmetrie Nord-Süd (innerhalb je der Auf- und Untergänge). (Der Grund dafür liegt in der Erdumlaufbahn um die Sonne.) Da die "Schalenmacher" genau beobachteten, haben sie bereits diese Werte erkannt, auch jene der Aequinoktien, was uns oft hilft, die Funktion eines astronomischen Schalensteines leichter zu erkennen!

Dass auch die Südrichtung wichtig war, bringt uns auf den sogenannten indischen Kreis“. SCHEMAS (19). Man konnte damit - ohne Abhängigkeit von Horizonthöhen und dem Wetter am Beobachtungstag an jedem Sonntag die Südrichtung finden und mit einem angelegten rechtwinkligen Dreieck (Katheten für NO- und WO-Richtung und Hypothenuse für die Sonnwendachse) vor die gesuchte Richtung finden und später bei der Beobachtung korrigieren, wofür es auch manche Beispiele gibt. Damit hätten wir die Richtungen für die „alte“ Sonnen-Astronomie schon umschrieben.Die Abkürzungen für die Astronomie der Sonne sind:

SW   = Sonnwende (Solstitium)
SSW = Sommer-Sonnwende (Sommer-Solstitium, Mittsommer), längster Tag
WSW = Winter-Sonnwende (Winter-Solstitium, Mittwinter), kürzester Tag

TNG   = Tagundnachtgleiche (Aequinoctium), Frühling/Herbst (Tage und Nächte gleich lang)

A        = Aufgang der Sonne
       = Untergang der Sonne

z.B. "SSW-A" = Sommersonnwende-Aufgang (usw.


MS = Mittagsschatten
ZS  = Zählschälchen 



SCHATTENWURF-ASTRONOMIE

Beobachtung der Längen des Mittagsschattens bzw. dessen Winkel.
Anders als bei Horizont-Astronomie findet man zuweilen – aber recht selten – Objekte, wo nicht visiert wurde, sondern man hatte die Anlagen so erstellt, dass zu Mittag (Höchststand der Sonne) gemessen wurde, wohin der Schatten fiel. Das hatte den Vorteil, dass man (wie bei der Konstruktion des „indischen Kreises“) unabhängig war von der Horizontlage. Wir finden diese Technik sonst eher viel südlicher, z.B. bei den Alten Ägyptern! (Dass wir im elsässischen Dieffenthal gleich zwei solche Typen haben und dazu von verschiedener Machart, zeigt neben andern ielfältigen Objekten, dass dort eine interessante grosse astronomische Anlage bestand).
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Zählschälchen
Mit der Beobachtung der Sonnwenden und der Tagundnachtgleichen hatte man das Jahr viergeteilt. (Die Kelten haben später noch die Achterteilung gebracht. Diese Daten wurden später – bequemlichkeitshalber – auf den ersten (oder 2.) des betreffenden Monats gelegt, was die ursprüngliche weitere Halbierung der Quartale nicht mehr gut erkennen lässt. Und die Christen und andere benutzten diese Tage für deren Feste, teils wurde der ursprüngliche Charakter sogar beibehalten:

Imbolc         2. Februar :     Mariä Lichtmess
Beltaine      1. Mai:             Tag der Arbeit
Lugnasad   1. August:        Nationalfeiertag der Schweiz
Samhain     1. November:  Allerheiligen

Wir bemerken also eine Hinwendung zur Abstraktion und eine Abwendung von der Beobachtung der Natur! 

SCHEMAS (03): Während die Solstitien gut räumlich beobachtet werden konnten (Die Sonne „wendet“ ja), war dort der Stichtag schwer auszumachen, weil für das Auge die Sonnwende fast 2 Wochen verläuft, d.h. die Auf- und Untergänge täglich nur sehr minim am Horizont „wandern“. Umgekehrt haben wir zwar bei den Aequinoktien eine tägliche gut sichtbare „Wanderung“ am Horizont, aber räumlich bedurfte es wohl entweder einer geometrischen Konstruktion (Mitte zwischen den Solstitialachsen) und / oder dem Abzählen. Das Abzählen machte auch Sinn, um die Quartale zwischen diesen markanten Zeiten (Solstitien und Aequinoktien) „aufzufüllen“. Nichts konnte sich dazu besser eignen wie der Mond. (Schon dessen Name hat ja mit „messen“ zu tun! Nebst unsern Fingern ist er das älteste „Abacus“.) Nach drei Lunationen (Vollmonden) wusste man, dass man sich wieder den Beobachtungs-tagen von Sonnwenden und Tagundnachtgleichen näherte! Jene Schälchengruppen auf Schalensteinen deuten denn auch oft auf die Mondzahlen (29/30) hin! Diese Gruppen sind also nicht das Werk des „Zufalles“! Und diese Schälchengruppen sind meist im Verbund mit den Visierschälchen usw. zu finden.

Damit hätten wir die Sonnen-Astronomie grundsätzlich dargelegt.
 

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