Sehr geehrter Leser,
hier finden Sie sämtliche Texte in deutscher Sprache.
Für alle Dateien, Fotos, Pläne usw. gelten diese nur einmal für alle drei
Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch) und werden Sie unter den ensprechenden
Kapiteln finden. Hätte ich diese Kategorien auch noch separat in allen drei
Sprachen einfügen müssen, wäre das ein immenser Arbeits- und Platzaufwand. Danke für Ihr Verständnis !
STEINZEIT – ZEITSTEINE
Horizont- und Schattenwurf-Astronomie auf Schalensteinen – Kriterien und Varianten
In dieser Forschungs-Kategorie berühren wir vor allem
diese Bereiche:
-
Geologie
-
Megalithik
-
Astronomie
-
Flur- und Objektnamen (Namen von
Steinen)
-
Frühgeschichte
-
Mythologie / Märchen
Vor allem aber geht es um das Zusammenspiel zwischen
Megalithen (v.a. von Schalensteinen) und Frühformen von Astronomie und damit der
Zeitmessung. (Obwohl der Ausdruck „Kalender“ erst seit den Römern mit dem Wort
„calende“ (Ausrufen der Stichtage für Abgaben usw.) besteht, benutze ich das
Wort, weil mir kein besseres einfällt für die Unterteilung des Jahres
usw.!) Beide Begriffe (Schalensteine und
eine längst in Vergessenheit geratene Form von Astronomie und Zeitmessung, wie
primitiv sie auch noch war), sollen hier beschrieben werden.
AKTUELL
Ich möchte die Leser über den Stand meiner Homepage informieren, ankündigen, was folgt. Vielleicht auch auf wichtige Ereignisse (Vorträge, Exkursionen usw.) aufmerksam machen.
INHALT
Eine Übersicht über die einzelnen Kapitel der einzelnen Seiten.
DEUTSCH allgemein
SCHALENSTEINE
Wie kann man diese Homepage nutzen?
AKTUELL
Ich möchte die Leser über den Stand meiner Homepage informieren, ankündigen, was folgt. Vielleicht auch auf wichtige Ereignisse (Vorträge, Exkursionen usw.) aufmerksam machen.
INHALT
Eine Übersicht über die einzelnen Kapitel der einzelnen Seiten.
DEUTSCH allgemein
Hier sind Texte über SCHALENSTEINE und über ASTRONOMIE
DEUTSCH Analysen
Eigenschaften und Verwandtschaften der Objekte.
DEUTSCH Analysen
Eigenschaften und Verwandtschaften der Objekte.
DATEN
Hier finden sie – geordnet nach Land und Postleitzahl
(plus zwei Zahlen für das Objekt) - die Schalensteine. Das mag ungewöhnlich
erscheinen, hat aber einen grossen Vorteil: Wenn man die Objekte alphabetisch
nach Orten sortierte, kämen z.B. Steine im schweizerischen Zürich direkt hinter
jene im schweizerischen Zug, also einer ganz andern Gegend.. Mit der Auflistung nach PLZ kommen in der Regel
auch jene Steine, die in der Natur benachbart sind, in der Liste untereinander
zu stehen. Ausnahmen sind selten: etwa die PLZ-Grenze im Schweizer Kanton
Wallis, das Oberwallis hat 39.. er PLZs und das untere Wallis hat solche
beginnend mit 18… Auch Angaben über Länge / Breite / Höhe und über das
geologische Material eines Steins (Granit, Gneis, Sandstein, Schiefer usw.)
kommen vor. Das wichtigste für Sie, die Leser, um einen Stein zu finden, sind
sicher die Koordinatenangaben. Da viele Länder eigene Koordinaten-systeme
haben, die für uns teils ungewohnt sind oder so suchen wir z.B. vergebens das französische
Lambert-Systeme - es hat mehrere Versionen davon -, in einem GPS-Gerät, daher habe ich mich dafür
entschieden, ausnahmslos das normale geographische System anzuwenden und zwar
im Modus Grade / Minuten / Sekunden, wobei N den Breitengrad meint und O (oder
W) den Längengrad. Es gibt aber Umrechungs-programme für einige Systeme und ich
komme noch darauf zurück.
Fast alle Objekte habe ich selber be- und untersucht.
Wo ich keine Literaturangaben machen konnte, ist es darum, weil es keine
Literatur gibt, d.h. ich habe den betreffenden Stein selber gefunden. Wenn
jemand den Stein entdeckt hat, vermerke ich das mit dessen Namen. Ich werde
Ihnen später erklären, wie auch Sie als Laienforscher selber Schälchen- steine
entdecken (und natürlich untersuchen ) können. (Laienfor-schung, in den USA
längst als Citizen Science respektiert, kann wichtige Lücken schliessen, wo die
offizielle Forschung – aus verschiedensten Gründen – bislang nicht oder wenig
Zugang hatte. Ich distanziere mich aber ausdrücklich von den sogenannten
„Schatzgräbern“, die z.B. mit Metallsuchgerä- ten operieren, wobei oft viel
Schaden angerichtet wird. Bei den Schälchensteinen arbei te ich meist mit
Kreide, die ich hernach mit Bürste und Wasser wieder beseitige. Wir verlassen
den Stein so, wie wir ihn angetroffen haben. Es dürfen keine Spuren bleiben, dass
auffällt, dass da jemand gearbeitet hat oder seine Feldmahlzeit verzehrte und
wir tragen da eine grosse Verantwortung, gerade auch den jungen Generationen
gegenüber!
Die Dateien sind das Kernstück dieser Website und
alles bezieht sich immer wieder darauf. Somit gibt es keine mehrfachen Bezüge
und damit vereinfachen wir das Gan-ze. Wenn also z.B. im Text vorkommt,
CH-3098-01 Bern / Gurten, (was übrigens den Stein im Titelbild dieser Homepage
meint), sehen Sie nach in der Datei CH-3000, wo alle PLZ der Objekte, die mit
PLZ 3… beginnen, aufgelistet sind. Manche Schalensteine liegen in und bei Museen,
in Parkanlagen usw. Ich gebe dort den jetzigen Standort an. (Der ursprüngliche
Ort kann zwar erwähnt werden, er nützt uns Archaeoastronomen nichts mehr, weil
der Stein, ist er einmal nicht mehr „in situ“, d.h. verdreht oder verschoben worden,
„astronomisch tot ist“. In den Dateien finden Sie auch den Hinweis auf Fotos,
Schalenpläne und Texte. Die Texte sind unter DEUTSCH zu finden. Umgekehrt sind
in den Texten auch wieder die Objekte vermerkt. Dateien und Texte sind somit
die einzigen Hin- und Herbezüge, weil wir wissen möchten, bei welchen Analysen
ein bestimmtes Objekt überall vorkommt.
FOTOS
Es sind Aussenaufnahmen der Steine, was es u.a.
erleichtert, sie in der Natur zu finden, aber auch Nahaufnahmen und
Schalenbilder, da wo sie zu den Erklärungen beitragen. Es sind auch einige
Bilder unserer vielen Exkursionen darunter.
VIDEOS
Hier können Sie kurze von mir selbst gedrehte Filme
sehen, die dann auch unter YOUTUBE erscheinen werden. Das Filmen hatte z.B.
einen Sinn, wo es um grosse Schalenflächen oder „kommunizierende“ Schalensteine
ging, was mit einer 6 m langen Teleskopstange erfolgte, wie sie bei den
Fensterreinigern benutzt wird. Die-sen Aufsichtsfilmen konnte ich zudem
einzelne Bilder entnehmen, um z.B. die Gesamtansicht einer grossen
Schalenfläche einzusehen.
SCHEMAS - PLÄNE
In der Regel sind es Schalenbilder, also die Verortung
der Schalen und Schälchen auf einer mehr oder weniger ebenen Oberfläche,
seltener auch Schalen an Seitenflächen. Somit kön- nen am besten die
astronomischen Aspekte aufgezeigt werden. Es gibt auch Pläne von Steinsetzungen
(Gruppen von Schalensteinen, Menhire, Steinkreise, Steinreihen usw.) und ferner
noch Wege-Darstellungen, um dem Wanderer zu helfen, zu wissen, wo ein Parkplatz
oder die nächste Bahnstation usw. sind und dann auch die Steine zu finden
BIBLIOGRAPHIE
Hier habe ich alle Bücher, Zeitungsberichte und links
zu anderen Homepages aufgelistet. Je- des bekommt eine Nummer, die an der
betreffenden Textstelle erscheint, z.B. 155/243, das wäre z.B. ein Buch, das
die Nummer 155 trägt und zwar ist die betreffende Textstelle auf der Seite 243.
Während es sich eingebürgt hat, pro Kapitel ein Literaturverzeichnis neu zu
ge- stalten, habe ich mich damit begnügt, dieses nur ein einziges Mal aufzubauen. Das
erspart viel doppelte Arbeit und der Leser muss sich nicht erst vergewissern,
in welchem Kapitel er ist, um die dazu gehörige Literatur zu finden! Später
kann ich dieses Verzeichnis – wenn es genügend angereichert ist – zusätzlich sortieren
nach Autoren und Themen, denn durch das Vorankommen in meiner Arbeit, die ja
nicht „aus einem Guss“ entsteht, kommen
notgedrun- gen nicht jene Bücher hintereinander vor, die sich irgendwie gleichen.Ich werde hier auch auf gehörte Vorträge aufmerksam
machen (wenn deren Erwähnung Im Text etwas beiträgt), ebenfalls auf Exkursionen und
eigene Vorträge und Führungen.
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Wir beginnen mit den beiden Hauptthemen: SCHALENSTEINE und HORIZONTASTRONOMIE:
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Wir beginnen mit den beiden Hauptthemen: SCHALENSTEINE und HORIZONTASTRONOMIE:
SCHALENSTEINE
Dieser Begriff muss vorerst geklärt werden. Das immer noch "klassische" Schalensteinbuch von Urs Schwegler hilft da sehr (022): Nicht nur wird der geologische Aspekt behandelt, auch die Wiederentdeckung der Schalensteine ab 19. Jahrhundert, sondern es gibt ein grosses Verzeichnis von Schalensteinen auf dem Gebiet der Schweiz mit Angaben der Koordinaten (Schweizer Gitter). Im weiteren besticht das Buch v.a. durch das wohl erste komplette Literaturverzeichnis zu diesem Thema, mehrere Seiten enthaltend. Man spart sich damit viel Zeit und Energie bei der Quellensuche. Das Wort
„Schale“ meint eine „schalenförmige“ Eintiefung. Es sind also Felsblöcke usw.
mit solchen Kuhlen. Diese wiederum müssen wir unterscheiden, v.a. wo wir uns
für „astronomische“ Schalensteine interessieren. Wir benützen das
Ausscheidungsprinzip, nur was noch übrig bleibt, lohnt, es zu untersuchen.
Damit vermeiden wir vorweg viele unnütze Arbeit! Ich werde mich nicht damit
abgeben, dass in bekannten Büchern geschrieben steht, es gebe (aus
verschiedenen Gründen) keine „astronomischen Schalensteine“ oder wir von den etablierten Archäologen als "selbster-nannte Forscher" beschimpft werden, d.h. nur sie die etablierten Archäologen (die ja nichts mit Astronomie zu tun haben, sondern mit Grabungen!),nur sie hätten das Monopol zu forschen (und zu denken!),sondern ich gebe dem
Leser das Wissen und die Werkzeuge in die Hand, damit er selbst, als Laienforscher, die Objekte besuchen und entscheiden kann, ob meine Forschung (seit 1982
in grossen Teilen von Europa und anderswo) in die richtige Richtung führt oder
„reiner Unsinn“ ist. Es gibt keine „Beweise“ für paleo- astronomische
Erkenntnisse. Aber ich kann verweisen auf unzählige untersuchte Schalensteine
in den verschie- densten Gebieten und muss mich nicht auf (wenn auch noch so
bekannte) Einzel-objekte stützen, um plausible Erklärungen darüber abzugeben.
Des weiteren ist es mir ein Anliegen, meine Gedankengänge und Schlüsse
offenlegen, um auch andere anzuregen, mitzuforschen! Es gibt folgende Typen von
„Schalen“:
a)
natürliche Eintiefungen. Hier müssen
wir unterscheiden, ob sich eine solche Eintiefung für ein Ritual (Opfer)
geeignet haben konnte. Dazu muss sie eine gewisse minimale Grösse haben. Sind
Spuren von Nachbearbeitung ersichtlich? Dann ist es wahrscheinlicher, dass hier
Kulte stattfinden. Auch die Namen von Steinen wie „Teufels- oder Hexenstein“
und Flurnamen können den Weg weisen, wo es noch etwas zu entdecken gibt.
b)
Künstliche Eintiefungen.
Aussscheiden müssen wir ganz klar rezente Eintiefungen, die nicht prähistorisch
sein können. So z.B. Schälchen auf Brüstungen von Kreuzgängen und von
Kirchhöfen. Selbst bei prähistorischen und späteren „Schalen“ kommen jene nicht
in Frage, die praktischen Zwecken dienten (Handmühlen, Pfostenlöcher, usw.)
Eine besondere Kategorie bilden die Fälle, wo die Abdrücke von
herausgebrochenen Mühlesteinen, als Kultschalen angesehen werden, oder
zumindest Unsicherheit herrscht, ob es Kultsteine oder einfach Mahlsteine sind.
Gerade von den künstlichen Schalen, welche nach obigen Verfahren noch verbleiben,
müssen diese hernach geprüft werden, ob sie „astronomisch“
untersucht werden können. Ein Objekt, das nicht mehr „in situ“ ist, also
verdreht oder gar verschoben wurde (z.B. in und um Museen usw.) ist in der
Regel „astronomisch tot“ und die astronomische Analyse ist nur ausnahmsweise
möglich.Objekte sind auszuscheiden, wenn sie in einem tiefen
Tal oder gar einem Tobel mit ausschliesslich hohen Horizonten liegen. (Solche
Steine Objekt können auch abgestürzt sein, Hanglagen). Wir erklären das später
beim Thema „Horizonthöhen“.Oft sind die „astronomischen Schalensteine“ nicht
allein, sondern in Gruppen zu finden. Die richtige Literatur kann manchmal
wichtige Hinweise dazu geben.
HORIZONT-ASTRONOMIE
Sie werden vergeblich diese erste und elementarste
Form von Astronomie in Büchern einer Buchhandlung finden! Mir sind nur wenige Werke
bekannt, und dann sind sie oft schon wieder vergriffen. Die Gründe für diese
Tatsache gehören zu einem andern Thema und möchte ich auf dieser Website nicht
erläutern. In BIBLIOGRAPHIE finden Sie Literatur (552, 553, 554) und Internet-Verweis (001). Wenn Sie weitere Literatur kennen, bin ich dafür
dankbar und werde das in die Homepage gerne aufnehmen! Vorweg, das Ganze ist viel einfacher, als man
gemeinhin denkt. Es genügen im Prinzip zwei Dinge:
-
die Kenntnis der Sonnwendrichtungen
für einen bestimmten Breitengrad
-
eine gute Bussole
Mit der Bereitschaft, die Steine erwandern und zu
untersuchen und einer normalen Wandertauglichkeit steht Ihnen da nichts mehr im
Wege! Gleichzeitig kommen Sie in die Natur und schon das lohnt ja immer eine
Wanderung.Sollten Sie sich entschliessen, selber in diese
Forschung einzusteigen, ist natürlich weiteres Material zu empfehlen, oft je
nach Art der Objekte leicht unterschiedlich. Alles weitere lernen Sie in dieser Website und da geht
es um die vielen Varianten, welche abhängen von Steingrösse und –form, Gelände
und Horizontlage und auch von den Menschen einer Region („Regionalität“). Wir werden zuerst den
Sonnenlauf behandeln und dann jenen des Mondes.
Mit Horizont-Astronomie ist die Beobachtung von Auf-
und Untergängen von Sonne und Mond gemeint. (Auch auf- und untergehende Sterne
kämen in diese Kategorie, die ich aber noch nicht erforscht habe. Ein Kollege
hat das am Pfitscher Joch getan, wir behandeln das unter Italien / Südtirol).
Der Vorgang des Beobachtens ähnelt dem
beim Schiessen bei der Jagd: Es gibt dabei 4 Punkte und für jeden gibt
es eine ge-wisse Gesetzmässigkeit. Kennt man das Kriterium einmal, ist es
ungleich einfacher, bekannte Schalensteine zu untersuchen oder gar welche zu
entdecken. Die 4 Punkte im Gelände sind:
-
Standort und Körperhaltung des Beobachters
(„Jägers“) im Zusammenhang mit der Lage der Schalen
-
Kimme und Korn (wie beim Pfeilbogen oder Gewehr), durch Schälchen oder andere
Eintiefung, Kante usw. markiert
-
Zielpunkt (Schnittpunkt Horizont mit Auf- oder Untergang von Sonne und Mond)
Wie der Schütze benutzt der Beobachter bevorzugte
Stellungen, wo er zuvor die Schälchen so platzierte, dass es ihm entgegen kam.
Kimme-Korn beim Schützen werden durch ein Paar Schälchen oder andere
Eintiefungen ersetzt. Und das Ziel ist nicht ein Tier, sondern ein Ort, der
übers Jahr am Horizont „wandert“. Siehe bei SCHEMAS (04).
Sie finden hier die „Windrosen“ für verschiedene
Breitengrade. SCHEMAS (01).Je
nördlicher wir sind, desto weiter auseinander liegen die Richtungen der Auf-
und Untergänge an den Sonnwenden (Endpunkten). Um die Werte für einen besondern Breitengrad zu fin- den, empfehle ich die Website der US Navy. (L02).Für die Breite von 48°18’
(Dieffenthal im Elsass, an der Rheinebene, Region Séléstat) finden Sie hier auch
die Richtungen, siehe SCHEMAS (02).
Da die Erde im Laufe der Jahrtausende ihre Achsneigung zwischen etwa 22° und
25° ändert, (gegenwärtig etwa 23,5°), einst 24,5° (betreffend Schalensteine im
Neolithicum), gehe ich von 1° Differenz gegenüber heute aus, wo also die
Sonnwendpunkte für Sommer nördlicher und für Winter südlicher anzunehmen sind.
Die Erfahrung an den Steinen bestätigt diese minime Abweichung.
Der Begriff „Sonnwende“ meint, dass der
scheinbare Lauf der Sonne am Horizont bezüglich auf Auf- und Untergänge nur bis
zu einem bestimmten Punkt nördlich und dann wieder südlich geht, dort „wendet
die Sonne“ (scheinbar). Man kann es mit einer Pendelbewegung vergleichen. In
den lateinischen Sprachen gilt der Ausdruck „Solstitium“, von „stare“
(stehen bleiben). Hier wird der andere Aspekt angesprochen: Dass für das Auge
die Sonne mehrere Tage am Horizont (scheinbar) „stehen bleibt“ (bezogen auf den
Ort von Auf- und Untergang).
Das Wort „Tagundnachtgleiche“ bedeutet, dass
wir zweimal im Jahr gleich lang dauernde Tage und Nächte haben, also je 12
Stunden. Die lateinische Wortwahl lautet
„Aequinoctium“ und meint das Gleiche, „aequi“ (gleich oder gleich
lang), „noc-tium“ (Nacht), weil man im alten Rom die Nachtlängen (statt
Tageslängen) mass.
Während der Vorgang der Sonnwenden für das Auge fast 2
Wochen „dauert“, weil die Sonne am Horizont nur sehr minim „wandert“
(Auf-/Untergang), verhält es sich bei den Tagundnachtgleichen umgekehrt. Die
Sonne „wandert“ täglich sichtbar und merklich. Anderseits war es einfacher, den
Ort der Sonnwenden am Horizont fest-zustellen, wie schon der Name sagt, während
für die Tagundnachtgleichen es eine geometrische Funktion brauchte, um die
Mitte zwischen den Winter- und Sommer- sonnwenden zu finden. SCHEMAS (0003). Sie werden bemerkt haben in diesem Schema, dass die Aequinoktien nicht genau in Richtung Ost / West (90°/270°) liegen, sondern symmetrisch 1° mehr nach Norden, also 89° (Aufgang) resp. 271° (Untergang). Die gleiche leichte Asymmetrie besteht für die Sommer-Solstitien, die ebenfalls 1° nördlicher gegen der Ostwestrichtung sind, verglichen mit den Winter-Solstitien. Es herrscht vollständige Symmetrie Ost-West (links-rechts) (innerhalb je der Sommer-Solstitien und Winter-Solstitien) aber leichte Asymmetrie Nord-Süd (innerhalb je der Auf- und Untergänge). (Der Grund dafür liegt in der Erdumlaufbahn um die Sonne.) Da die "Schalenmacher" genau beobachteten, haben sie bereits diese Werte erkannt, auch jene der Aequinoktien, was uns oft hilft, die Funktion eines astronomischen Schalensteines leichter zu erkennen!
Dass auch die Südrichtung wichtig war, bringt uns auf den sogenannten indischen Kreis“. SCHEMAS (19). Man konnte damit - ohne Abhängigkeit von Horizonthöhen und dem Wetter am Beobachtungstag an jedem Sonntag die Südrichtung finden und mit einem angelegten rechtwinkligen Dreieck (Katheten für NO- und WO-Richtung und Hypothenuse für die Sonnwendachse) vor die gesuchte Richtung finden und später bei der Beobachtung korrigieren, wofür es auch manche Beispiele gibt. Damit hätten wir die
Richtungen für die „alte“ Sonnen-Astronomie schon umschrieben.Die Abkürzungen für die Astronomie der Sonne sind:
SW = Sonnwende (Solstitium)
SSW = Sommer-Sonnwende (Sommer-Solstitium, Mittsommer), längster Tag
WSW = Winter-Sonnwende (Winter-Solstitium, Mittwinter), kürzester Tag
TNG = Tagundnachtgleiche (Aequinoctium), Frühling/Herbst (Tage und Nächte gleich lang)
A = Aufgang der Sonne
U = Untergang der Sonne
z.B. "SSW-A" = Sommersonnwende-Aufgang (usw.
MS = Mittagsschatten
ZS = Zählschälchen
Beobachtung der Längen des Mittagsschattens bzw. dessen Winkel.
SW = Sonnwende (Solstitium)
SSW = Sommer-Sonnwende (Sommer-Solstitium, Mittsommer), längster Tag
WSW = Winter-Sonnwende (Winter-Solstitium, Mittwinter), kürzester Tag
TNG = Tagundnachtgleiche (Aequinoctium), Frühling/Herbst (Tage und Nächte gleich lang)
A = Aufgang der Sonne
U = Untergang der Sonne
z.B. "SSW-A" = Sommersonnwende-Aufgang (usw.
MS = Mittagsschatten
ZS = Zählschälchen
SCHATTENWURF-ASTRONOMIE
Beobachtung der Längen des Mittagsschattens bzw. dessen Winkel.
Anders als bei Horizont-Astronomie findet man zuweilen
– aber recht selten – Objekte, wo nicht visiert wurde, sondern man hatte die
Anlagen so erstellt, dass zu Mittag (Höchststand der Sonne) gemessen wurde,
wohin der Schatten fiel. Das hatte den Vorteil, dass man (wie bei der
Konstruktion des „indischen Kreises“) unabhängig war von der Horizontlage. Wir
finden diese Technik sonst eher viel südlicher, z.B. bei den Alten Ägyptern!
(Dass wir im elsässischen Dieffenthal gleich zwei solche Typen haben und dazu
von verschiedener Machart, zeigt neben andern ielfältigen Objekten, dass dort
eine interessante grosse astronomische Anlage bestand).
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Zählschälchen
Mit der Beobachtung der Sonnwenden und der Tagundnachtgleichen
hatte man das Jahr viergeteilt. (Die Kelten haben später noch die Achterteilung
gebracht. Diese Daten wurden später – bequemlichkeitshalber – auf den ersten
(oder 2.) des betreffenden Monats gelegt, was die ursprüngliche weitere Halbierung
der Quartale nicht mehr gut erkennen lässt. Und die Christen und andere
benutzten diese Tage für deren Feste, teils wurde der ursprüngliche Charakter
sogar beibehalten:
Imbolc
2. Februar : Mariä Lichtmess
Beltaine 1.
Mai: Tag der Arbeit
Lugnasad 1.
August: Nationalfeiertag der
Schweiz
Samhain 1.
November: Allerheiligen
Wir bemerken also eine Hinwendung zur Abstraktion und
eine Abwendung von der Beobachtung der Natur!
SCHEMAS (03): Während die Solstitien gut räumlich beobachtet werden konnten (Die Sonne „wendet“ ja), war dort der Stichtag schwer auszumachen, weil für das Auge die Sonnwende fast 2 Wochen verläuft, d.h. die Auf- und Untergänge täglich nur sehr minim am Horizont „wandern“. Umgekehrt haben wir zwar bei den Aequinoktien eine tägliche gut sichtbare „Wanderung“ am Horizont, aber räumlich bedurfte es wohl entweder einer geometrischen Konstruktion (Mitte zwischen den Solstitialachsen) und / oder dem Abzählen. Das Abzählen machte auch Sinn, um die Quartale zwischen diesen markanten Zeiten (Solstitien und Aequinoktien) „aufzufüllen“. Nichts konnte sich dazu besser eignen wie der Mond. (Schon dessen Name hat ja mit „messen“ zu tun! Nebst unsern Fingern ist er das älteste „Abacus“.) Nach drei Lunationen (Vollmonden) wusste man, dass man sich wieder den Beobachtungs-tagen von Sonnwenden und Tagundnachtgleichen näherte! Jene Schälchengruppen auf Schalensteinen deuten denn auch oft auf die Mondzahlen (29/30) hin! Diese Gruppen sind also nicht das Werk des „Zufalles“! Und diese Schälchengruppen sind meist im Verbund mit den Visierschälchen usw. zu finden.
SCHEMAS (03): Während die Solstitien gut räumlich beobachtet werden konnten (Die Sonne „wendet“ ja), war dort der Stichtag schwer auszumachen, weil für das Auge die Sonnwende fast 2 Wochen verläuft, d.h. die Auf- und Untergänge täglich nur sehr minim am Horizont „wandern“. Umgekehrt haben wir zwar bei den Aequinoktien eine tägliche gut sichtbare „Wanderung“ am Horizont, aber räumlich bedurfte es wohl entweder einer geometrischen Konstruktion (Mitte zwischen den Solstitialachsen) und / oder dem Abzählen. Das Abzählen machte auch Sinn, um die Quartale zwischen diesen markanten Zeiten (Solstitien und Aequinoktien) „aufzufüllen“. Nichts konnte sich dazu besser eignen wie der Mond. (Schon dessen Name hat ja mit „messen“ zu tun! Nebst unsern Fingern ist er das älteste „Abacus“.) Nach drei Lunationen (Vollmonden) wusste man, dass man sich wieder den Beobachtungs-tagen von Sonnwenden und Tagundnachtgleichen näherte! Jene Schälchengruppen auf Schalensteinen deuten denn auch oft auf die Mondzahlen (29/30) hin! Diese Gruppen sind also nicht das Werk des „Zufalles“! Und diese Schälchengruppen sind meist im Verbund mit den Visierschälchen usw. zu finden.
Damit hätten wir die Sonnen-Astronomie grundsätzlich
dargelegt.
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